15 December 2022

Fermenterversauerung

Die Fermenterversauerung wird fast immer durch eine Überlastung des Biogasfermenters verursacht. Eine Überlastung kann verschiedene Ursachen haben:

  • Überfütterung
  • Übermäßige Schwankungen in der Menge oder Qualität den Rohsroffen
  • Temperaturschwankungen
  • Mikronährstoff- und/oder Makronährstoffmangel
  • Vorhandensein toxischer Substanzen.

Eine Überlastung hat in der Regel nichts mit der berechneten organischen Belastung zu tun. Sie entsteht, weil Methanbakterien nicht schnell genug wachsen, um das Rohstoff zu Biogas abzubauen.

Im Betrieb einer Biogasanlage lässt sich eine beginnende übermäßige Versauerung schnell an ganz einfachen Anzeichen erkennen:

  • Abnahme des Methangehalts im Biogas
  • Anstieg von FOS/TAC
  • Anstieg der Propionsäurekonzentration.

Ein Rückgang des Methangehalts von 52 % auf 51 % über mehrere Tage ohne Substratwechsel ist ein sicheres Zeichen für Probleme in der Fermenterbiologie.

Jede Biogasanlage sollte mit einem Gasanalysator ausgestattet sein. Bei Verdacht auf eine Verschlechterung der Biogasqualität sollte der Methangehalt umgehend gemessen werden. Ist er tatsächlich gesunken, sollte zusätzlich FOS/TAC gemessen werden.

Bei einem deutlichen Anstieg von FOS/TAC kann eine Fermenterprobe zusätzlich auf organische Säurekonzentrationen untersucht werden. Sind auch die Propionsäurekonzentrationen sehr hoch (über 3000 mg/l) oder sogar höher als die Essigsäurekonzentration, sollte die Zufuhr drastisch reduziert werden, bis die Säuren vollständig abgebaut sind. Dies kann bis zu zwei Monate dauern.

Ein erfahrener Biogasanlagenbetreiber kann anhand des Säureprofils die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Zu Beginn der Versäuerung reicht es in der Regel aus, die Zufuhr leicht zu reduzieren, damit sich die Fermenterbiologie beruhigen kann, und sie dann langsam wieder auf das ursprüngliche Niveau zu bringen.